Wissenschaftliche Weiterbildung in Resonanz auf gesellschaftlichen Strukturwandel
Die Responsivität lebensbegleitender Bildung in Transformationsprozessen als Gegenstand qualitativer Forschung.
DOI:
https://doi.org/10.11576/zhwb-6093Abstract
„Schäffter beobachtet Schäffter“: Im Rahmen einer werkbiographischen Rekonstruktion praxisfeldbasierter Theoriegenerierung wird das selbstreferentielle Verfahren einer logisch höherstufigen „Beobachtung zweiter Ordnung“ eingeführt und methodologisch begründet. Mit ihm bietet sich ein empirischer Forschungszugang, durch den sich ein seit fünf Jahrzehnten angewachsener Fundus explorativ angelegter Einzeluntersuchungen zur Hochschulweiterbildung hinsichtlich ihrer Responsivität zum gesellschaftlichen Strukturwandel systematisch auswerten lässt. In der Konzeptualisierung erhält das Konstrukt der „historischen Resonanzkonstellation“ einen theoriestrategisch zentralen Stellenwert. Aufgrund dis- kontinuierlichen Wandels werden transformative Übergänge zwischen differenten Relationsqualitäten als situierte Ereignisse des Werdens (d.h. „turns“) beobachtbar, in denen sich zivilgesellschaftliche Responsivität auf wissenschaftliche Erkenntnispraxis im Sinne wechselseitiger „Dialogizität“ (sensu M. Bachtin) und somit relationslogisch zueinander ins Verhältnis setzt. Die in der Qualität einer Relationierung als normative Maßgabe erkennbaren Kriterien lassen sich wissenschaftshistorisch bestimmen und erkenntnistheoretisch als politisch relevante Beziehungsweise einer epochenspezifischen Resonanzkonstellation wissenschaftlicher Weiterbildung verorten. Zur Diskussion gestellt wird folglich ein werkbiographischer Ansatz, in dem historische Resonanzkonstellationen der Verortung von Hochschulweiterbildung durch eine Temporalisierung des pragmatischen Forschungsstils einer Grounded Theory in Anschluss an Anselm Strauss erweitert wird. Zudem erlangen transitorische Übergangszeiten innerhalb seines Konstrukts life-trajectory in der Formation eines Reallabors transdisziplinäre Sichtbarkeit.
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