„Bildung“ in der wissenschaftlichen Weiterbildung
Ein interdisziplinärer Systematisierungsversuch
DOI:
https://doi.org/10.11576/zhwb-6500Abstract
Der Beitrag greift die Frage nach der Relevanz und Ausdeutung des Bildungsbegriffs für die wissenschaftliche Weiterbildung vor dem Hintergrund ihres historischen Wandels und der damit verbundenen interdisziplinären Verortung auf. Aufbauend auf den Perspektiven auf Bildung der vier identifizierten Bezugsdisziplinen Betriebswirtschaftslehre, Hochschulbildung, Erwachsenenbildung und Soziologie werden fünf Bildungsverständnisse in der wissenschaftlichen Weiterbildung herausgearbeitet: Bildung als Weiterentwicklung von berufsbezogenen Kompetenzen, als (akademische) Professionalisierung, als Erschließung des Selbst-, Fremd- und Weltverhältnisses, als sozialer Aufstieg und als variabler systembezogener Auftrag.
Anschließend wird die sich daraus ergebende Deutung, die Vermarktlichung der wissenschaftlichen Weiterbildung führe zu einseitig nachfrageorientieren Angeboten, die allein der Weiterentwicklung von berufsbezogenen Kompetenzen und damit der Anpassung der Lernenden dienen, anhand von drei darin angelegten Kurzschlüssen entkräftet: dem Generalisierungs-Kurzschluss, dem Mehrebenen-Kurzschluss und dem Materialitäts-Kurzschluss.
Abschließend wird resümiert, dass die wissenschaftliche Weiterbildung grundsätzlich weiterhin das Potential hat, ein Ort der Erschließung des Selbst-, Fremd- und Weltverhältnisses und des sozialen Aufstiegs zu sein. Hierfür werden die Erwachsenenbildung und, ergänzend, die Soziologie als zentrale Bezugsdisziplinen mit entsprechenden Handlungs- und Forschungsaufträgen skizziert.
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