Akademisierung der Pflege und beruflicher Verbleib
Ergebnisse der Absolvierendenbefragung eines berufsintegrierten pflegewissenschaftlichen Studienangebots
DOI:
https://doi.org/10.11576/zhwb-7157Abstract
Seit 2013 wird an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart der berufsintegrierte Studiengang „Angewandte Pflegewissenschaft“ mit dem Abschluss „Bachelor of Science“ angeboten. Konzipiert wurde das Studienangebot durch Fördermittel aus dem Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“, in dessen Rahmen die DHBW Stuttgart dieses berufsbegleitende Studienangebot entwickeln konnte und seither im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung Qualifikationsmöglichkeiten für Pflegefachpersonen anbietet. Im Fokus der Bundesförderung lagen Zielgruppen, die einen nicht-akademischen Berufsabschluss haben. Das Landeshochschulgesetz in Baden-Württemberg bietet seit 2012 in § 31 (1) die Grundlage sogenannter „Kontaktstudienangebote“ anbieten zu können. Auf dieser Grundlage wurde die Konzeption sowohl für den Bachelorstudiengangs als auch für die diversen Zertifikatsprogramme der wissenschaftlichen Weiterbildung konzipiert.
Im Frühjahr 2023 erfolgte eine Befragung aller 108 Alumnae und Alumni des Studiengangs Angewandte Pflegewissenschaft (2016-2022) mit dem Ziel, den beruflichen Verbleib, die verschiedenen Aufgabengebiete, die berufliche Zufriedenheit und die berufliche Weiterentwicklung der Absolvierenden dieses berufsintegrierenden Bachelorstudiengangs zu ermitteln. Die Befragung wurde als Querschnittserhebung mittels eines standardisierten Online-Fragebogens durchgeführt. Die Datenanalyse erfolgte deskriptiv. Darüber hinaus wurden die Studienergebnisse mit Anforderungen, die durch Vorgaben der Gesetzgebung an hochschulisch qualifizierte Pflegefachpersonen gestellt werden, verglichen.
Insgesamt füllten 54 von 108 kontaktierten Alumnae und Alumni den Fragebogen aus, somit ergibt sich eine Rücklaufquote von 50%. Der erfolgreiche Studienabschluss lässt basierend auf den Ergebnissen dieser Studie die Schlussfolgerung zu, dass sich durch die hochschulischen Qualifikationen von Pflegefachkräften tendenziell die Beschäftigungssituation, die Arbeitsbereiche und die besonderen Aufgaben von nicht hochschulisch qualifizierten Pflegefachpersonen unterscheiden. Der Abschluss des berufsintegrierenden Studienmodells konnte unterstützen, dass viele der Befragten berufliche Karrieren innerhalb und außerhalb der Pflege annehmen konnten. Der Großteil der Absolvierenden kann die hochschulisch erworbenen Kompetenzen im Arbeitsalltag umsetzen und übernimmt neben pflegepraktischen Tätigkeiten weitere „besondere Aufgaben“. Zwei Drittel arbeiten nach dem Studium in Leitungspositionen, in der Aus-, Fort-, und Weiterbildung und im Qualitätsmanagement.
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